Training beyond borders
Jedes Jahr organisiert die IHK Hannover gemeinsam mit dem Netzwerk "Berufsbildung ohne Grenzen" derartige Auslandspraktika, das EU-Förderprogramm ERASMUS+ unterstützt diese finanziell. Mahr-Auszubildende haben erstmals daran teilgenommen. Vicenza wiederum ist eine Industriestadt mit rund 112.000 Einwohnern. Sie liegt in der Region Venetien, etwa 60 Kilometer nordöstlich von Verona und etwa 60 Kilometer nordwestlich von Venedig. Während die Landschaft um Vicenza landwirtschaftlich geprägt ist, verfügt die Stadt selbst über ausgedehnte Industriegebiete, überwiegend mit Textilfabriken und Metall verarbeitenden Unternehmen.
Einblicke in die Produktion…
So absolvierte Lukas Schwedhelm auch in der Dreherei "Torneria Nuova Sida" die ersten beiden Wochen seines Praktikums. "Diese stellt hauptsächlich große Stückzahlen kleiner präziser Werkstücke her, beispielsweise für Fahrradgabeln, Motorräder oder auch Kaffeeautomaten", berichtet er. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Arbeit an CNC-Maschinen, beispielsweise das Schreiben, Korrigieren und Aufspielen von Programmen. An zwei Tagen baute er gemeinsam mit seinen italienischen Kollegen sogar eine CNC-Maschine auseinander, um den defekten Motor auszutauschen. "Oft durfte ich auch in den Messraum, um Stichproben von Werkstücken auf ihre Maße und Qualität hin zu prüfen", ergänzt der Praktikant. Hier fanden sich auch viele Messgeräte von Mahr wieder, zum Beispiel manuelle Rundheits- und Längenmessgeräte und ein mobiles Rauheitsmessgerät. "Im Vergleich zu Deutschland werden die gefertigten Teile zwar öfter geprüft, müssen aber nicht dieselben Qualitätsanforderungen erfüllen", resümiert er. Insgesamt fühlte er sich sehr wohl in der Firma, die Kommunikation funktionierte ausgezeichnet: "Dort arbeiteten viele jüngere Leute, die immer hilfsbereit waren und sich auf Englisch unterhalten konnten."
… und in die Elektrotechnik
Jannik Franke absolvierte sein komplettes Praktikum im Haus- und Elektrotechnik-Betrieb da.tel nördlich von Vicenza, Lukas schloss sich ihm für seine dritte Praktikumswoche an. "Das Unternehmen installiert und repariert Klima-, Heizungs- und Solaranlagen und automatisiert die Haustechnik und -elektronik", berichtet Franke. Dabei unterstützten die Praktikanten tatkräftig und durften sogar kleinere Projekte selbstständig bearbeiten. Morgens um 8 Uhr holte ihr italienischer Kollege Stefano die beiden mit dem Transporter ab, um zur jeweiligen Baustelle zu fahren. "Die Kommunikation war etwas schwierig, da er kein Englisch sprach", sagt Lukas. "Aber wir haben schnell gemerkt, dass sich im Handwerk viel mit Händen und Füßen erklären lässt." Auch hier stellte er Unterschiede zu Deutschland fest: "In Italien gibt es in der Elektrotechnik weniger Normen und Richtlinien als bei uns. Das vereinfacht zwar an manchen Stellen die Arbeit, macht die Fehlersuche aber schwieriger. Außerdem sind die Sicherheitsstandards etwas niedriger als in Deutschland."
Ausflüge in Norditalien
Auch das Freizeitprogramm kam nicht zu kurz. So fuhren alle Praktikanten des Förderprogramms am ersten Wochenende mit dem Zug nach Venedig, am zweiten an den Gardasee. Unter der Woche erkundeten sie abends Vicenza oder ließen sich das Essen in einer Osteria schmecken. "Insgesamt war das Auslandspraktikum eine tolle Erfahrung, die wir sehr weiterempfehlen", sind sich die beiden einig. "Denn man erhält einen umfassenden Einblick in die Arbeitswelt und Arbeitstechniken eines anderen Landes und lernt viel Neues."
Ausbildung bei Mahr
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