진심으로: 노인 돌봄 자원동사
Martin Bachmann arbeitet schon seit 14 Jahren bei Mahr in Göttingen. Im Bereich Metering Systems werden Zahnraddosierpumpen für die rationelle Verarbeitung von Flüssigkunststoffen hergestellt. Martin konstruiert solche Pumpen; entwickelt, plant und erarbeitet technische Zeichnungen, nach denen sie dann gefertigt werden. Sein Job fordert ihn – Problemlöser sind sehr gefragt in technischen Bereichen. Aber nicht nur dort, auch in seiner Freizeit bringt Martin seine Stärken ein: in der Arbeit mit schwerkranken Kindern und deren Familienangehörigen. Es ist eine Herzensangelegenheit, denn Martin war selbst einmal auf diese Hilfe angewiesen.
Fast sein halbes Leben bei Mahr
Schon früh weiß Martin, in welche Richtung er sich beruflich entwickeln möchte: „Auf jeden Fall was mit Computern… und nicht draußen!“. Seinem Wunsch lässt er Taten folgen und startet 2005 mit einer Ausbildung zum Feinmechaniker bei Mahr. Anschließend arbeitet er in der Montage. Ein nachgeschobenes Studium bringt Martin schließlich dorthin, wo er jetzt ist: seit 2013 konstruiert der heute 33 Jährige Dosierpumpen für seine Kunden. Es ist ein Job hinter den Kulissen, bei dem es auf Genauigkeit ankommt: was soll gefördert werden, in welchen Mengen, welche Materialanforderungen ergeben sich daraus – und wie kann das Ganze umgesetzt werden? Bei seiner Arbeit sucht Martin immer auch nach Möglichkeiten, etwas besser zu machen. Ob Aufbauten, Konstruktionen oder Abläufe ist dabei egal.
Stark im ehrenamtlichen Engagement
Auch in seiner Freizeit will er die Dinge besser machen. Eine Verbesserung für Andere hervorrufen, ihnen beispielsweise aus einer schlimmen Situation heraushelfen. Deshalb engagiert er sich seit 2010 im Elternhaus neben der Universitätsklinik und ist ehrenamtlich bei dem Verein Elternhilfe für das krebskranke Kind e.V. im Vorstand tätig. Er betreut vor allem die Bereiche Modernisierung und Verwaltung, kümmert sich um alle anfallenden Themen und übernimmt oftmals die Organisation für die Durchführung der Projekte. Außerdem ist er Ansprechpartner vor Ort in Göttingen und hilft dem Ehrenamtsteam bei der Planung von Events. Ob offizielle Veranstaltungen, zum Beispiel zur Sammlung von Spendengeldern, oder inoffizielle Zusammenkünfte für die Bewohner des Elternhauses – Martin packt überall gerne mit an, genießt die Ehrenamtsarbeit und die Zusammenarbeit mit Ehrenamtsteam, Angestellten, Vereinsmitgliedern und Elternhaus-Bewohnern. Deshalb ist er glücklich darüber, beim Göttinger Altstadtlauf 2010 mit an den Start gegangen zu sein: denn in dem Jahr kam Martin wieder in Kontakt mit dem Team aus ehrenamtlichen Helfern.
Der einzige selbst Betroffene
Das Elternhaus kannte Martin schon lange bevor er begonnen hat, sich ehrenamtlich zu engagieren. Denn er war selbst mal krank: mit Sechzehn bekommt er die Diagnose Leukämie. Er hat gerade erst sein Schlusszeugnis entgegengenommen, ist in Gedanken bei seinem Outfit für den Abschlussball. Die Krankheit zwingt ihn, sein Leben neu zu strukturieren und macht ihn zum Patient im Göttinger Klinikum. Seine Eltern wohnen zeitweise im Elternhaus, um bei ihm sein zu können. Heute gilt Martin als geheilt, ist fit und läuft Halbmarathons. Aber die Zeit als Leukämiepatient hat ihn schließlich dazu bewogen, sich ehrenamtlich bei der Elternhilfe einzubringen. Er ist der Einzige des Teams, der selbst von der Krankheit betroffen war, und kann mit seinem speziellen Blickwinkel für die Situation häufig wertvollen Input geben.
Sein beruflicher Hintergrund hilft ihm, bei der Arbeit für das Elternhaus zielgerichtet und klar zu bleiben – was bei sozialer Arbeit und den oft ungerechten Schicksalen der Menschen meist schwierig ist. Martin ist gut darin, konzentriert und fokussiert an ein Thema heranzugehen und kann so bei seinen Aufgaben im Verein als Zugpferd fungieren. „Für mich ist das Ehrenamt ein Ausgleich zu meinem technischen Alltag – ich habe das Gefühl, etwas zurückgeben zu können, helfen zu können“ sagt Martin.
Erfahren Sie mehr über das Elternhaus: https://www.elternhaus-goettingen.de/