튀니지에서 독일로, Mahr의 석사 프로젝트를 위해
Die 26-jährige Azza Feki kommt aus Tunesien und versteht sich gut auf Technik – sehr gut sogar. Mit ihrem Talent konnte sie sich erfolgreich eine Förderung durch das Deutschlandstipendium sichern, um ihren Master in Elektrotechnik und Informationstechnik in Deutschland zu absolvieren. Damit ist sie eine von etwa 2.600 Empfänger:innen des Deutschlandstipendiums in Niedersachsen (Stand: Mai 2022). Unterstützt wird sie hierbei tatkräftig von der Mahr GmbH.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das Deutschlandstipendium und seine Akteure
Das Deutschlandstipendium ist ein deutschlandweites Stipendienprogramm für begabte Studierende an staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen. Die Studierenden bewerben sich bei den Hochschulen und erhalten als ausgewählte Stipendiat:innen 300 € monatliche finanzielle Unterstützung bis zum Ende ihrer Studienzeit. Die Hochschulen organisieren wiederum einen Teil der finanziellen Mittel und werben private Förderer an, welche die Hälfte der monatlichen Förderung übernehmen (sprich: 150 € monatlich). Die zweite Hälfte wird aus dem Bundeshaushalt dazugegeben.
Mahr ist Förderer des Deutschlandstipendiums
Die Hochschulen schaffen Gelegenheit zum Kennenlernen der Geldgeber:innen und der Stipendiat:innen. Die Stiftenden können den Stipendiat:innen außerdem zusätzliche Förderangebote wie Praktika oder Weiterbildungsveranstaltungen anbieten (jedoch sind sie einander nicht verpflichtet). So geschehen bei Azza Feki; sie studiert an der HAWK Göttingen und hospitiert im Rahmen ihrer Masterarbeit für sechs Monate bei der Mahr GmbH. Hier ist es ihr möglich, ihre Thesen direkt in der Praxis zu prüfen und zu entwickeln.
Stipendiatin Azza Feki
Azza hat sich schon immer für Technik interessiert. Vor allem das Handy ihrer Mutter hat, als sie noch klein war, ihr Interesse geweckt – wie funktioniert es? Was ist darin enthalten? Die Antworten darauf hat sie sich damals selbst gegeben, indem sie das Handy kurzerhand auseinandergenommen hat. Über diese Anekdote schmunzelt Azza heute: „Ich habe das Handy damit kaputt gemacht. Aber so war ich schon immer: Ich will Neues versuchen, Neues entdecken und herausfinden, warum die Dinge so funktionieren, wie sie es tun.“ Für sie war also früh klar, in welche Richtung sie sich beruflich orientieren möchte, obgleich sie noch nicht entschieden hat, wohin konkret. Technik, möglicherweise in die Industrie, vielleicht auch in die Automobilbranche zu Audi oder BMW? In jedem Fall wollte sie ihr Studium in Deutschland absolvieren, „einfach eine gute Adresse für diese Themengebiete.“
Von Tunesien nach Göttingen – und zu Mahr
Azza ist seit 2016 in Deutschland. Sie ist alleine hergekommen, da war sie 19 Jahre alt. Deutsch gelernt hat sie zunächst in Hannover, um im Anschluss für den Bachelor nach Göttingen zu gehen. Nach erfolgreichem Abschluss schrieb sie sich für den Studienplatz im Master der Elektro- und Informationstechnik mit Schwerpunkt Ingenieursinformatik an der HAWK Göttingen ein.
Bei einem Treffen von Fördernden und Förderungsempfangenden des Deutschlandstipendiums konnte sie Kontakt zur Firma Mahr aufbauen und es gelang ihr, dort einen Platz zur Hospitanz für Ihr Masterprojekt zu erhalten – welchen sie seit dem 26. September 2022 auch besetzt. Das Masterprojekt der viersprachigen Azza beinhaltet die Programmierung einer neuen C++ Sprachbibliothek – also die Entwicklung eines neuen automatisierten User Interface. „Für mein Masterprojekt arbeite ich in der Abteilung Softwareentwicklung bei Mahr und habe hier die Möglichkeit, meine Ansätze zu entwickeln und umzusetzen, zu forschen und an Schulungen teilzunehmen.“ Dabei helfe es enorm, die Möglichkeiten und das Umfeld zu haben, ihre Formeln und Codierungen direkt auf Herz und Nieren zu prüfen und nicht nur auf theoretischer Ebene zu behandeln. Azza fehlt nun nur noch eine Klausur und schlussendlich die Fertigstellung ihrer Masterarbeit, um das Studium im Laufe dieses Jahres abzuschließen.
Eine Erfahrung, die sich lohnt
Natürlich ist es immer eine Überwindung, die Heimat und die Familie zu verlassen. „Ich war am Anfang wirklich nervös und hatte Angst, dass die Sprachbarriere ein Problem wird“, sagt Azza, Deutsch habe sie schließlich erst vor Ort gelernt. „Aber ich habe mich schnell eingelebt und nie das Gefühl, allein zu sein.“ Sie schätzt die deutsche Kultur und fühlt sich sicher, sagt: „Das Leben ist besser hier.“ Deshalb kann sie sich vorstellen, nach dem Studium in Deutschland zu bleiben. Aber konkrete Pläne hat sie nicht. „Ich konzentriere mich lieber auf das Hier und Jetzt, ohne mich zu stressen. Ich möchte einfach einen Job, in dem ich mich wohlfühle.“
Fakten zum Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium gibt es erstmals seit dem Sommersemester 2011. In diesem Rahmen wurden im Jahr 2021 weltweit rund 29.000 Stipendiat:innen unterstützt, mehr als die Hälfte davon Frauen. Die 312 teilnehmenden Hochschulen konnten bei rund 8.400 privat Fördernden, zu denen auch die Mahr GmbH gehört, Geldmittel einwerben. Insgesamt wurden rund 256 Millionen Euro seit Beginn des Programms von den Fördernden aufgebracht, 30,3 Millionen Euro davon im Jahr 2021.
Quelle: Statistisches Bundesamt (2022, 31. Mai): Förderung nach dem Stipendienprogramm-Gesetz (Deutschlandstipendium) 2021; verfügbar unter: https://www.destatis.de